Unglücklicher Punktverlust
16. Dezember 2019Viertelfinaleinzug
17. Dezember 201930:20 (14:11) gegen den HSV Dresden: Die B-Jugend des HSV Weinböhla hat im letzten Punktspiel des Jahres ihr vorläufiges Gesellenstück abgeliefert und mit der Top-4-Platzierung in der Sachsenliga den Sprung in die Qualifikation zur mitteldeutschen Bestenermittlung am 18. Januar geschafft. 12:6 Zähler nach neun Spielen – das hat es in dieser höchsten Spielklasse des Freistaates noch nie für eine HSV-Mannschaft gegeben. Und die Entwicklung der Spieler von Trainer Martin Kovar ist noch längst nicht am Ende.
Die Konstellation vor dem Spiel gegen Dresden war klar: Gelingt ein Sieg gegen den punktgleichen Tabellennachbarn, ist man sicher unter den besten Vier, bei einem Unentschieden hätte man Schützenhilfe anderer Vereine gebraucht. Ein Sieg der Gäste hätte diese in die Qualifikation gebracht. Die Weinböhlaer Jungs hatten drei Wochen auf das Spiel hingearbeitet. Kovar versuchte ihnen vor dem Anpfiff etwas die Nervosität und den selbstauferlegten Druck zu nehmen.
Es gelang zunächst nur bedingt. Weil die Dresdner vom Anpfiff weg extrem offensiv verteidigten, zunächst die beiden Torschützen vom Dienst, Ben Leuteritz und Carlos Lorenz auf den Halbpositionen in Manndeckung nahmen, wenig später dann auch noch Regisseur Luca Schumann. Damit stockte zunächst das Angriffsspiel der Gastgeber. Dank einer diszipliniert arbeitenden Deckung kamen die Dresdner aber nicht wie gewünscht davon, der Vorsprung betrug maximal zwei Tore. In der 15. Minute reagierte Kovar, gab seinen Schützlingen taktische Tipps für das eigene Angriffsspiel. Es war die spielentscheidende Minute. Von nun an rollte der Weinböhlaer Zug unter Volldampf und unaufhaltsam Richtung gegnerisches Gehäuse. Aus einem 7:9 wurde bis zur Pause ein 14:11, wobei den Gästen acht Minuten lang kein eigener Treffer gelang. Die Bissigkeit der Weinböhlaer Abwehr, das aufopferungsvolle Verschieben und Übergeben brachte Dresden völlig aus dem Konzept.
In der Pause appellierte Kovar, im Deckungsverhalten nicht nachzulassen und vorn mit Wucht in die sich auftuenden Lücken zu stoßen. Und die Spieler beherzigten das. Egal was die stark kämpfenden Dresdner versuchten, die Gastgeber hatten immer eine Lösung. Ein derartig konzentriertes Abwehrverhalten hatte man bis dahin von dieser Mannschaft noch nicht gesehen. Und wenn doch etwas durch kam, wurde es oft zu einer Beute des wiedergenesenen Torhüters Lukas Schmidt. Gegen die Geschwindigkeit und Wucht der Weinböhlaer Angreifer im 1:1 hatte die zunehmend konsterniert wirkende Dresdner Abwehr nichts Gleichbares entgegenzusetzen. So ging der Sieg auch in dieser Höhe völlig in Ordnung.
Die Zeit über die Feiertag dürfen die Jungs nutzen, sich über ihre starke Hinrunde zu freuen. Doch es ist erst Halbzeit. Von nun an ist der HSV in den meisten Spielen in der Favoritenrolle. Damit muss man zum einen umgehen können, zum anderen dieser Rolle auch gerecht werden. Dazu ist weiter eine konzentrierte Trainingsarbeit nötig. Es wäre peinlich, wenn man diese hervorragende Ausgangsposition durch Überheblichkeit und Selbstüberschätzung verspielen würde. Wie man bereits in dem einen oder anderen Spiel gesehen hat, geht es nur mit 100prozentigem Einsatz. Die Chance, ein weiteres Erfolgs-Kapitel ins HSV-Geschichtsbuch zu schreiben, ist groß.