Höchstmöglich motiviert starteten wir gut in die Partie und konnten nach elf gespielten Minuten bereits eine 6:3 Führung verbuchen. Grundstein dafür war bis hierhin eine stabile Abwehr und schon einige gute Paraden von unserem Torhüter. Plauen kam jetzt aber besser in die Partie und konnte gerade über ihren rechten Rückraumschützen, den wir im gesamten Spiel nie so richtig in den Griff bekamen, relativ einfache Tore erzielen. Folgerichtige gingen sie beim 10:11 in der 23. Spielminute ihrerseits das erste mal in Führung und bauten diese bis zur Halbzeit auf 11:15 aus. Zu ideenlos wirkte in dieser Phase der Angriff und in der Abwehr bekamen wir keinen Zugriff mehr.

Die Pause kam für uns wie gerufen. In der Kabine schworen wir uns ein, das wir in den verbleibenden 30 Minuten noch einmal alles raushauen was wir noch im Tank hatten. Wir wollten wieder an die ersten zwanzig Minuten anknüpfen. Zunächst gelang uns das nicht und zwei schnelle Tore von Plauen ließen uns beim 11:17 schon mausetot erscheinen. Jetzt ging ein Ruck durch die komplette Mannschaft und unsere Mentalität kam ans Licht. Über die Stationen 13:17 und 15:19 konnten wir mit einem 5:0 Lauf nicht nur ausgleichen, sondern wieder in Führung gehen. Selbst eine unnötige Zeitstrafe konnte uns zu diesem Zeitpunkt nicht bremsen, im Gegenteil sie beflügelt uns fast sogar. Ohne Gegentor und mit zwei eigenen Toren überstanden wir diese schadlos.

Beim Stand von 27:24 schien der Deckel schon fast drauf zu sein, was jetzt aber kam war an Dramatik kaum zu überbieten. Plauen probierte es noch einmal mit einer offensive Deckung, wir fanden trotzdem Lücken und hatten freie Abschlüsse welche wir nicht im Tor unterbringen konnten, im Gegenzug kassierten wir schnelle Gegentore. Nur noch 27:26 und noch eine gute halbe Minute auf der Uhr. Wieder vergeben wir einen freien Ball und der letzte Angriff gehörte Plauen. Fast logisch das dieser über ihren Topscorer abgeschlossen wird. Im gesamten Spiel konnten wir ihn bis zu diesem Zeitpunkt weder stellen noch wegblocken, bis auf diesen letzten Wurf. Es kam was kamen musste. Abschluss, Block knapp über das Gehäuse, Abpfiff. Der Rest war grenzenlose Freude die in einer riesigen Jubeltraube endete.

Wir hatten die nächste Überraschung geschafft. Natürlich liesen wir uns nach dem Spiel noch von unseren überragenden Fans, die uns über das gesamte Spiel grandios unterstützt und getragen haben, abfeiern. Man hat in diesem Spiel gesehen das wir vielleicht nicht immer spielerisch auf Augenhöhe waren, aber was man mit Mentalität, Wille und Leidenschaft erreichen kann.

Natürlich sind wir schon gespannt welches Los uns für das Viertelfinale gezogen wird, müssen den Fokus jetzt aber wieder auf die Liga legen, denn am kommenden Sonntag steht eine schwere Auswärtshürde in Heidenau bei der dritten Vertretung von Pirna/Heidenau an.

Anwurf ist 17Uhr in der Sporthalle am Pestalozzi Gymnasium.